Tote Stadt auf Eros by Fritzheinz van Doornik

Tote Stadt auf Eros by Fritzheinz van Doornik

Autor:Fritzheinz van Doornik [Doornik, Fritzheinz van]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Utopia 147
veröffentlicht: 2016-01-23T00:00:00+00:00


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Um diese Zeit hatte der Schlachtkreuzer der Arcturier die Stadt erreicht und überflog sie. Neugierig standen die arcturischen Krieger an den Bullaugen und blickten auf die in sonderbarer Weise belebten Straßen, auf denen weit und breit kein Mensch zu entdecken war.

„Wie eigenartig“, sagte der Anführer und winkte einen Mann zurück, der sich bereits am Bombenschacht zu schaffen machte. „Keinen Angriff“, befahl er hart. „Diese Stadt kann uns gewiß viel Wertvolles bieten. Wir wollen sie erst einmal umrunden und dann nach einem vernünftigen Landeplatz suchen.“

Das waren die letzten Worte, die er in seinem Leben sprechen sollte. Aus einem hohen, kreisrunden Gebäude schoß plötzlich ein seltsam rosenfarbiger Strahl, zischte mit präziser Zielsicherheit auf das Fahrzeug der Arcturier zu und ließ es in Staub aufgehen.

Das aber geschah so rasch und geräuschlos, daß die Beobachter des Dan’sil-Volkes ihren Augen nicht trauen wollten.

Wenngleich die Arcturier nach irdischen Begriffen primitiv denkende Menschen und vor allem unzulängliche Techniker waren, so verfügten sie doch über Möglichkeiten, die den Terranern entweder gar nicht oder in anderer Form bekannt waren. Sie besaßen beispielsweise die Arkebusen, jene Maschinen, die eigenartig gewebte Fangtaue entsandten. Diese Seile, mit magnetischen kleinen Drähten durchzogen, trafen mit erstaunlicher Sicherheit jedes Ziel, gleichgültig, ob Organismus oder Materie, fesselten das Zielobjekt und brachten es herbei.

Ebenso verfügten die Invasoren über weitreichende Verständigungssysteme, und so war es möglich, daß der Anführer der Arcturier-Expedition, Shan el Dori, bereits wenige Minuten nach der Zerstörung des arcturischen Raumschiffes über die Vernichtung des Kreuzers unterrichtet war.

Das Hauptlager hatten die Arcturier inmitten einer Eiswüste aufgeschlagen. Genau wie Rog vermutete, standen die Gaswerfer in unmittelbarer Nähe der arcturischen Schiffe, und daher lag das Hauptquartier in völliger Dunkelheit.

Nachdenklich betrachtete Shan die Unterführer vor ihm. Wenn ihn der Verlust seiner Leute und des Kreuzers überhaupt bedrückte, so nur, weil er auf diese Weise seine Kampfkraft geschwächt sah. Die menschliche Seite berührte ihn so gut wie gar nicht.

„Diese Stadt“, eröffnete er den aufmerksam lauschenden Männern, „interessiert mich mehr als das ganze Dan’-sil-Volk. Wer die Bewohner sind, ahne ich nicht, hingegen wissen wir, daß sie über wirkungsvolle Abwehrmittel und andere technische Einrichtungen verfügen, und das sind Dinge, die wir gebrauchen können und folglich kennenlernen müssen.“

Die Männer nickten.

„Wir werden also einen zweiten Kreuzer entsenden“, bestimmte Shan, „der nur mit fünf Männern besetzt sein wird, dafür aber zehn oder zwölf Roboter mitzunehmen hat. Der Kreuzer wird vor dem Stadteingang landen. Die Krieger bleiben an Bord und entsenden die Roboter zu einer Patrouille. Zunächst sollen sie beobachten, und dann weitere Entscheidungen nach Gutdünken treffen. Es wird interessant sein festzustellen, wie die Bevölkerung sich verhält. Diese Vorhut soll erkunden, ob es uns möglich sein wird, die Stadt oder wenigstens einige ihrer Schlüsselstellungen ohne große Verluste zu besetzen.“

Eine halbe Stunde später brach der zweite Raumkreuzer mit den Robotern an Bord auf. Das geschah zu derselben Zeit, da Rog auf dem Dach des großen Gebäudes gelandet war. Der alte König berichtete über die feindlichen Gedanken, die ihn veranlaßt hatten, sich und sein Volk in Sicherheit zu bringen. Dann schilderte der Greis den Anflug des Arcturierschiffes und dessen Vernichtung durch jenen hellroten Strahl.



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